Vorab ein kurzer historischer Abriß:
Früher nannte man diese Ansammlung verschiedener Symptome nach dem Erstbeschreiber "Costen-Syndrom" (James Costen 1895-1962).
Dann benannte man es um in "temporo-mandibular-joint-disease", übersetzt "Kiefergelenks-Krankheit". Wenn man es kurz halten wollte, sprach man von "TMJ". Auch mit dieser Bezeichnung war man unzufrieden und wollte mehr Genauigkeit bei der Benennung.
Also nannte man es fortan "arthro-myo-neuro-okkluso-psycho-Pathie", damit wollte man zeigen, dass hier nicht nur das Kiefergelenk beteiligt ist, sondern auch die Muskeln, die Nerven, der Zusammenbiß der Zähne und letztendlich die Seele auch mitspielt. Wenn der Zahnarzt jetzt nach der Diagnose ein Rezept für die Krankengymnastik ausstellt, so muss für die Krankenkasse stets die Diagnose mit auf das Rezept. Da erschien "arthro-myo-neuro-okkluso-psycho-Pathie" doch etwas sperrig und zeitaufwendig.
Wieder bemühte man sich um Umbenennung und nannte es fortan "Schädel-Unterkiefer-Fehlfunktion". Und weil Diagnosen in der lateinischen Sprache wesentlich eindrucksvoller klingen hieß es "cranio-mandibuläre Dysfunktion" , oder kurz CMD.
Es kann sein, dass jemandem bald wieder ein anderer Name einfällt...
Die Seele möchte die tagsüber angestauten Anspannungen abbauen und bedient sich oftmals der Kaumuskulatur als Ventil. Das kann bei den betroffenen Patienten zu Schmerzzuständen führen und auch Ängste auslösen. Es handelt sich aber um ein sehr gutmütiges Krankheitsbild mit sehr guten Heilungschancen.
Zusätzlich zu einer speziellen Biß-Schienentherapie können Krankengymnastik und Entspannungstechniken sehr hilfreich sein. Also: don't worry!